TECHNIK


Zeitschaltuhr für Licht, Schalter für Beregnung und Abwasser
Zeitschaltuhr für Licht, Schalter für Beregnung und Abwasser

 

Beleuchtung

 

Da Pfeilgiftfrösche in Mittel- und Südamerika beheimatet sind, sollte die Beleuchtung der Terrarien 12 bis 14 Stunden täglich gegeben sein. Am besten verwendet man eine elektronische Zeitschaltuhr mit Stützbatterie welche kostengünstig in Baumärkten zu erwerben sind.

Falls die Terrarientiere durch die Nähe eines Fensters den natürlichen Tag- Nacht- Rhythmus mitbekommen, sollte man sich bei der künstlichen Beleuchtung nach der Natur richten. Sind die Terrarien aber z.B. in einem fensterlosen Kellerraum untergebracht kann man den Beleuchtungsbeginn frei wählen. Dies mag von Vorteil für den Pfleger sein, falls er z.B. aus beruflichen Gründen bei Tageslicht keine Zeit hat um die Pfleglinge zu füttern und zu beobachten.

 

Allerdings sollte man immer bedenken, dass die Tiere sich recht schnell an eine vorgegebene Beleuchtungszeit gewöhnen und schon vor automatischer Abschaltung des Lichtes ihre bevorzugten Schlafplätze aufsuchen.

 

Sogar die Umstellung von Sommer und Normalzeit bringt meine Tiere durcheinander.

 

Deshalb versuche ich die Zeitumstellungen bei meinen Terrarien zu vermeiden.

 

Ich beleuchte jeweils eine Reihe meiner Terrarien (ca. 100 cm lang) mit einer Leuchtstoffröhre (Sylvania 21 Watt FHE T5 850 mm Lichtfarbe 865) welche am Holzgestell, also außerhalb der Terrarien, angebracht ist.

 

UV-Licht

Zu UV-Licht gibt es verschiedene Meinungen.

 

Früher herrschte die Meinung vor, dass Pfeilgiftfrösche kein UV-Licht benötigen, da sie im recht dunklen Urwald vorkommen und bis zum Boden kaum UV-Licht durchdringt.

 

Meinem Wissen nach unbestritten ist, dass Lebewesen UV-Licht benötigen um das Vitamin D3 zu produzieren.

 

Daher sehe ich zwei Möglichkeiten:

 

1. Die Terrarien mit UV zu beleuchten.

 

2. Vitamin D3 zufüttern und auf UV-Licht zu verzichten.

 

 

 

Meine Erfahrung (genaueres unten):

 

Man kann mit Vitaminzufütterung über Jahre auch ohne UV-Licht Pfeilgiftfrösche (zumindest die von mir gepflegten Arten) halten und vermehren, aber wenn sie es bekommen suchen sie es (zumindest am Anfang) aktiv auf und genießen es augenscheinlich.

Ohne (ausreichende) Vitaminzufütterung und ohne (ausreichendes) UV-Licht bekommen die Frösche Krämpfe und sterben vorzeitig.

 

 

Zu Punkt 1:

Laut allem was ich bis jetzt an Tests gelesen habe, sind Leuchtstoffröhren mit UV-Anteil nutzlos, da viel zu wenig und zu kurz UV abgegeben wird.

 

Also würde sich als Alternative nur ein UV-Strahler anbieten. So eine Lampe lässt sich aber wegen der hohen Wärmeentwicklung nur in einem sehr großen Terrarium betreiben. Ein Anbringen über einer Glasscheibe würde die Wirkung aufheben, da die für die Vitamin D3 Produktion nötige Wellenlänge des Lichtes vom Glas herausgefiltert wird.

Außerdem ist ein Anbringen über den Terrarien bei meiner Anlage nicht möglich.

 

Daher habe ich einige Monate meine Terrarien mit einer Osram Ultra-Vitalux® (300 Watt Strahler) von vorne durch die offenen Frontscheiben ca. 15 Minuten einmal pro Woche bestrahlt.

Beim ersten Mal sind die Frösche sofort aus ihren Verstecken gekommen und haben sich regelrecht gesonnt. Diesen Effekt habe ich aber nur kurze Zeit beobachten können. Nach einigen Bestrahlungen waren die Tiere nicht mehr sonderlich an dem Licht interessiert.

Aus diesem Grund, und auch wegen des hohen Zeitaufwandes, habe ich diese Art der Bestrahlung bald eingestellt.

 

 

Zu Punkt 2:

Als ich im April 2001 meine ersten Dendrobates azureus als Jungtiere vom Züchter abgeholt habe, wurde mir als Nahrungsergänzung das Pulver „Dendrocare“ empfohlen. Ich sollte mit diesem Pulver (Vitamin/Kalkgemisch) immer das Futter „einstäuben“.

Ich gebe daher bei jeder Fütterung ein wenig Pulver in eine abgeschnittene Getränkeflasche aus Kunststoff und schüttle das Pulver mit den Futtertieren durch. Danach kommen die „panierten“ Futterinsekten zu den Fröschen.

Dies mache ich nun schon seit 10 Jahren und sowohl die D. azureus, als auch meine ebenfalls 2001 erworbenen D. leucomelas sehen noch immer munter aus und vermehren sich auch regelmäßig.

 

 

 

Eine sehr interessante Erfahrung bezüglich UV-Licht und Vitamin D3 habe ich bei der Aufzucht meiner Jungtiere gemacht.

 

Ich ziehe meine Jungtiere kurz nach dem Landgang eine Zeit lang nur mit Springschwänzen als Futter auf. Nach dem Landgang haben manche Frösche so ein kleines Maul, dass sie noch keine größeren Futtertiere fressen können.

Springschwänze kann man leider nicht mit Vitaminpulver einstäuben, da sie diese Prozedur kaum überleben.

 

 

Wenn die Jungfrösche dann etwas gewachsen sind, bekommen sie kleine Obstfliegen welche natürlich vorher mit Dendrocare eingestäubt wurden.

 

Das funktioniert recht gut.

Dann hatte ich einmal ein Problem mit meiner Fliegenzucht und so hatte ich einen Engpass bei den kleinen Fliegen. Glücklicherweise hatte ich zu diesem Zeitpunkt aber sehr viele Springschwänze, so dass die Jungfrösche über längere Zeit nur Springschwänze ohne Vitaminzugabe zu fressen bekamen.

Beim Reinigen der Behälter bemerkte ich nun das Phänomen, dass manche Frösche plötzlich zu zucken begannen, starke Krämpfe bekamen und die Hinterbeine ausstreckten. Oft war auch noch das Maul aufgerissen und die Frösche lagen wie tot im Terrarium.

 

Manchmal waren sie wirklich tot, öfters saßen sie aber nach einigen Minuten wieder ganz normal im Terrarium und es sah so aus, als ob nie etwas gewesen wäre.

 

Als sich dieses „Verhalten“ häufte, begann ich mir Sorgen zu machen. Allerdings brauchte ich eine Weile um dieses Phänomen mit der Ernährung in Verbindung zu bringen.

 

Als ich auf den Gedanken kam, dass es sich dabei um Vitaminmangel handeln könnte, begann ich die betroffenen Jungtiere einzeln zu setzen und mit der Osram Ultra-Vitalux® aus ca. 70 cm Entfernung für 5 Minuten täglich zu bestrahlen.

 

Über einige Wochen hindurch führte ich diese Behandlung durch und konnte feststellen, dass die Krämpfe nachließen und dann ganz verschwanden.

 

Mittlerweile hatte sich meine Fliegenzucht erholt und ich konnte beginnen die Frösche mit „eingepuderten“ Fliegen zu füttern.

 

Aus dieser Erfahrung heraus halte ich es nun mit der Jungtieraufzucht so, dass alle Jungtiere welche noch kein Dendrocare bekommen, 20 Minuten pro Woche mit der Osram Ultra-Vitalux® aus ca. 70 Zentimeter Entfernung bestrahlt werden.