BAU DER TERRARIEN UND ANLAGE


Beim Terrarienbau beginnt man indem der erste Seitenteil und die Rückwand auf die Bodenplatte geklebt wird. Als Kleber verwende ich Tangit der Firma Henkel. Die Platten werden kurz mit Klebeband, oder wie am Bild ersichtlich mit Hilfe eines Metallwinkels und Federklemmen fixiert bis der Kleber abbindet. Das passiert recht schnell und somit kann man nach ein paar Minuten bereits weiterarbeiten.

Nun setzt man den zweiten Seitenteil auf die Bodenplatte.

Spätestens jetzt sollte man das Loch für den Abfluss bohren. Hier wurde das mit einem 16 mm Holzbohrer bewerkstelligt. Dann klebt man den Frontsteg für den Bodengrund ein. Um danach den vorderen Streifen als Halterung für die Lüftungsfläche einzukleben braucht man etwas zum unterlegen bis der Kleber aushärtet.

Nun noch die Seitlichen Stützstreifen für die Lüftungsfläche und schon kann man mit dem Zuschnitt des Vogelschutzgitters und des Siebdruckgewebes beginnen. Im Hintergrund sieht man schon die vorbereiteten Abflussrohre. Ich verwende dazu 16 mm Evilonrohre aus dem Baumarkt. Normalerweise werden diese Rohre für Oberputzverlegung von Kabeln verwendet, aber da sie aus PVC sind lassen sie sich gut als Abflussrohre miteinander und auch mit den Terrarien verkleben.

Jetzt wird das Vogelschutzgitter eingeklebt. Danach kommt das Siebdruckgewebe darauf. Damit die Flächen auch schön gerade werden wird beim Kleben das Material mittels eines auf Maß geschnittenen Brettes und eines Steines zur Beschwerung angedrückt. In den Terrarien sieht man bereits die beiden L Profile (im Baumarkt erhältlich) welche dann oben hinten und vorne zur Befestigung der oberen Lüftung beziehungsweise der Acrylglasscheibe dienen werden.

Danach wird der hintere oberen Steg so eingeklebt, das er zur Hälfte die Deckscheibe aus Acrylglas und zur anderen Hälfte das Siebdruckgewebe und das Vogelschutzgitter abstützen kann. Der vordere Steg wir bündig zu den Seitenteilen angebracht und dient später an der Vorderseite zur Befestigung der Frontscheibe aus Glas.

Hier sieht man schon das Acrylglas (noch mit grüner Schutzfolie) und den aufgetragenen Kleber um das Siebdruckgewebe und das Vogelschutzgitter in einem Durchgang anzubringen. Das 6 mm Loch in der Deckscheibe für die Regenanlage wurde natürlich vor der Anbringung gebohrt.

Auch hier muss man die Lüftungsflächen beschweren um eine schöne und vor allem Dichte Fläche zu bekommen.

Erst jetzt kleben wir das Evilonrohr als Abfluss ein. Da es unter dem Terrarium noch ca. 1 cm herausschaut um das gerade Abtropfen des Wassers zu garantieren, hätte es bei früheren einkleben den Arbeitsablauf gestört. Der Ablauf ist so geplant das immer ca. 1 cm Wasser in der Drainageschicht des Terrariums steht und erst alles was darüber ist durch die Löcher im Rohr abrinnt. Oben ist das Rohr mit einem Silikonstopfen verschlossen damit keine (Futter-) Tiere entweichen können.

Das Klavierscharnier kann man an den unteren Steg mit herkömmlichen Holzschrauben anschrauben. Die Frontscheibe aus Glas klebt man mit Aquariensilikon an die andere Seite des Scharniers.

Um die Scheibe oben am Terrarium verschließen zu können klebt man, ebenfalls mit Silikon, ein Aluminium T Profil an die Scheibe. Danach kann man kleine Haken in den oberen PVC - Steg schrauben und so die Klappscheiben einfach öffnen und schließen.

In Bild oben sieht man das fertige Terrarium. Da es sich dabei um eines der schmäleren (25 cm breit) handelt hat eine nur eine Frontscheibe. Bei den 5o cm Würfeln ist die Frontscheibe geteilt. Es gibt zwischen den Scheiben keine Dichtung daher ist es wichtig genau zu arbeiten und auch nur exakt zugeschnittene Glasplatten zu verarbeiten.

Beim Terrariengestell beginnt man mit den Holzmodulen. Die Holzbalken lässt man sich am besten gleich im Baumarkt auf die gewünschten längen zuschneiden. So braucht man danach nur mehr die Teile verleimen und/oder verschrauben.

Da jedes der Terrarien mit einem Abfluss versehen ist, braucht man ein Auffangsystem für das Abwasser. Dieses besteht aus PVC U Schienen welche am Holzgestell angebracht werden. Das Abwasser tropft hinein und wird dann über ein eingelassenes Evilonrohre zur Auffangwanne unter den Terrarien geleitet. In Bild oben sieht man auch die Holzdübel welche die nur aufeinander stehenden Module vor dem verrutschen sichern. Für jedes Terrarium gibt es eine eigene Abwasserleitung.

Hier Bild sieht man die Abwasserschienen und davor Ausfräsungen im Holzgestell. Diese dienen dazu jedes Terrarium nach vorne aus der Anlage ziehen zu können ohne es anheben zu müssen. Eine weitere Ausfräsung im Holzgestell gibt es auch bei jedem Terrarium oben um die Zuleitung der Regenanlage abkoppeln zu können.

Nun kann man die Beleuchtung und die Wasserleitungen für die Beregnungsanlage montieren. Um alles leicht zerlegen zu können habe ich bei jedem Modul die Stromleitungen mit Stecker versehen.

Hier sieht man das fast fertige Terrariengestell.

Dieses Bild zeigt die fertige und frisch eingerichtete Anlage. Teilweise sind die Regendüsen entfernt und mittels grünen Schlauches wird nicht beregnet sondern das Wasser in den Schüsseln gewechselt. Rechts an der Anlage sieht man die Steuerung. Eine Zeitschaltuhr für das Licht und 2 Schalter.

Einer für die Beregnung und einer um das Abwasser aus der Auffangwanne unter den Terrarien abzupumpen. Die Pumpe ist am Bild blau/weiß zu erkennen.

Diese Terrarienanlage ist nun seit Februar 2008 bei mir in Betrieb und ich habe sehr viel Freude damit. Die Tiere darin dürften sich auch recht wohl führen da sie immer wieder erfolgreich ihrem Brutgeschäft nachgehen. Ich denke dass jeder mit etwas Geschick und einer kleinen Heimwerkstätte oder einem Hobbykeller sich so eine Anlage selber bauen kann.


Diese Beschreibung erschien in ähnlicher Form bereits in der "DRACO" Nr. 48, Jahrgang 12, Heft 4, 2011.